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Die zersprungene Glocke
Wie bittersüss ist mitternächtiges Lauschen
Im Winter, nah der Glut, die steigt und sinkt,
Wenn ferne Zeiten leise Reden tauschen,
Und Glockenläuten durch den Nebel dringt.
Beglückt die Glocke, die mit starker Kehle
Durch viele Jahre freudig und mit Macht
Gebete singt, so wie aus frommer Seele
Ein tapfrer Krieger, der das Zelt
bewacht.
Ach, meine Seele sprang, - und will ich singen,
In
kalter Nacht die Einsamkeit zu zwingen,
Dann hör ich meine
eigne Stimme tönen
Wie eines wunden Kriegers dumpfes Stöhnen,
Den man
vergass in seiner letzten Not,
Der zwischen Leichen stirbt den
bittren Tod.
(Charles Baudelaire,
Die Blumen des Bösen - Kapitel 80
Übersetzung: Therese Robinson)
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