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»Etymologisch
wird ein Labyrinth vielfältig genannt, weil es viele Falten hat.
Das Vielfältige ist nicht nur dasjenige, was viele Teile hat,
sondern was auf viele Weisen gefaltet ist. Jeder Etage entspricht
genau ein Labyrinth: das Labyrinth des Kontinuums in der Materie und
deren Teilen, das Labyrinth der Freiheit in der Seele und ihren
Prädikaten. (...). Wir brauchen eine »Kryptographie«, die
die Natur abzählt und zugleich die Seele entziffert, die in den
Faltungen der Materie sieht und in den Falten der Seele liest.
Mit Gewißheit kommunizieren die beiden Etagen (darum reicht das
Kontinuum bis in
die Seele zurück). Es gibt fühlende,
tierische Seelen unten oder sogar eine niedere Etage in den Seelen,
welche die Faltungen der Materie umgeben und umschließen. Wenn
wir erfahren, daß die Seelen keine Fenster nach draußen
haben können, muß man das, wenigstens zuerst, von den
vernünftigen Seelen oben verstehen, den auf die andere Etage
gestiegenen Seelen (»Erhöhung«). Die obere Etage ist
es, die keine Fenster hat: dunkles Zimmer oder dunkle Kammer,
ausgestattet einzig mit einer gespannten, »von Falten
untergliedertem Leinwand, wie eine lebendige Haut.«
(J. Deleuze)